Baubericht Maja Cuja Auf der Suche nach einem kleinen Zwischendurchmodell neben meinem eigentlichen Großprojekt stieß ich im Internet auf den HARBOUR TUG der Firma Dickie und stellte nach einiger Recherche fest dass schon einige andere Modellbauer dieses Schiff bereits modifiziert bzw. optisch und technisch komplett umgestaltet hatten. Mit einer Länge von 60cm und einer guten Rumpfform ein Objekt mit dem sich mit etwas Mühe also was machen ließe also einige Tage in einer bekannten Internetauktionsplattform gewühlt und einige gefunden. Da dieses Spielzeug jedoch recht beliebt zu sein scheint gingen einige zu Preisen weg die ich nicht bereit war zu zahlen. Dann fand ich das ideale Boot außen Top innen eine Grotte, alles funktionsuntüchtig und vergammelt. Da ich nur die Hülle brauchte und fest stand dass die RC Komponenten eh gegen höherwertiges Material ausgetauscht werden würden kam mir das nur recht. Weiterer Vorteil wenige interessierten sich für das kaputte Teil und so kam es für knapp 12 inklusive Versand 10 Tage später bei mir zu Hause an. |
Vorarbeiten: Zunächst hieß es alles auseinander nehmen und in einen ausbaubaren Grundzustand verwandeln. Nach dem Lösen oder ausbohren von vielen verrosteten Schrauben konnte ich nun also einen ungehinderten Blick ins innere werfen. Dass es nicht mehr funktionierte war sofort verständlich da das Schiff wohl schon viel Wasser im Innenraum gehabt haben musste. Ich entdeckte einen großen Wasserkasten, merkwürdige Elektrik, eine mehr als billige Welle sowie eine Rudervorrichtung die niemals dicht sein konnte. Ich brauchte Platz also alles raus schrauben reißen fräsen fummeln und was noch so nötig war um einen leeren Rumpf vor mir zu haben. Nun konnte es losgehen. Als erstes wurden die Eintrittslöcher für den Wasserkasten von innen zugeklebt und von außen verspachtelt. |
Danach kümmerte ich mich um die Welle die durch eine vernünftige und vor allem dichte Variante ausgetauscht wurde. Das Ruder bekam eine neue Ruderhacke mit Führung und einem dichten Verbindungsteil zur Kortdüse sowie einen verbesserten Anlenkhebel. Um auch die Wendigkeit zu optimieren wurde die untere Kortdüsenhalterung verändert und somit ein größerer Schwenkbereich erzielt. Da ich auf Videos des Schiffes schon gesehen hatte wie schlecht die Wasserlage war sollte aus dies bei meinem Schlepper geändert werden. Am Rumpf wurden rechts und links Schlingerkiele angebracht und durch das vorherige Entfernen des Wasserkastens konnte der Schwerpunkt in Zukunft durch Motor und Akkus in optimaler tiefer Mittellage erfolgen. Die Optik: Wie sollte sie eigentlich in Zukunft aussehen??? Die Grundkonstruktion sollte beibehalten werden wenn auch durch mehr Details und kleine Umbauten verbessert werden es sollte aussehen wie ein Modell und nicht mehr wie ein Spielzeug. So machte ich mich auf und stöberte im Internet auf mehreren Schlepperseiten um DAS Vorbild für meinen Schlepper zu finden nicht lange und es war klar, die BOA MASTER sollte das Vorbild werden. Ob von der Farbgebung oder der technischen Ausstattung her sollte eine Ähnlichkeit später vorhanden sein. |
Als nächster Arbeitsschritt wurde das gesamte Deck von unnötigem Ballast befreit und überflüssige Löscher, Bohrungen oder Verschraubungen verschlossen und verspachtelt. Die Winden sollen weiter benutzt werden jedoch funktionstüchtig wenn auch manuell. Nach dem Anbringen von einigen Kleinteilen und der Lackierung wurde ein Schlepptau befestigt und aufgespult. Die Rolle bekam Bohrungen durch die Ein Bolzen geführt wird der ein weiteres Ab- oder Aufrollen dann verhindert. Dies wurde bei beiden Winden so umgesetzt heißt : Bolzen raus Tau abspulen wie nötig Bolzen wieder rein fest. Wie bei der BOA MASTER wurde eine Schubmöglichkeit die mit Reifen bestückt ist konstruiert und mit dem Rumpf fest verbunden. Ebenso wurden jeweils vorn und hinten eine große Schlepptrossendruchführung montiert. Der doch recht plump aussehende Kran wurde durch ein Zurüstteil mit weitaus besserer Optik ersetzt und eine Seilrolle am Ende des Decks angebaut. Dafür wurde der Ausschnitt an der Heckschürze vergrößert. |
Der Aufbau : Zunächst wurde ein 3cm hoher Süllrand gebaut, die vordere Treppe entfernt und alle weiteren möglichen Undichtigkeiten mit Polystyrolplatten verklebt. Der Aufbau selbst ist so schon recht dicht und kann für Schwerwetterfahrten z.B. auf der Havel noch mit zwei versteckten Schrauben gesichert werden. Auf Grund der großen Glasflächen war klar dass die Brücke eingerichtet werden musste. Mit Schränken Stuhl und einigem mehr bekam das Deckshaus ein etwas realistischeres Aussehen. |
Der Aufbau wurde mit funktionstüchtiger Decksbeleuchtung, Positionslichtern, Schlepplicht und Arbeitsscheinwerfern ausgestattet nachdem der unförmige, schwere Mast des Urmodells durch eine Eigenkonstruktion der BOA MASTER entsprechend gewichen war. |
Die Lackierung erfolgte aus der Spraydose und nach Befestigung der Beschriftungen wurde alles nochmals mit seidenmattem Klarlack lackiert. Die Technik : Der Antrieb erfolgt durch einen EF 76 II Motor ein Modell dass heut nicht mehr so leicht zu bekommen ist. Auf Grund meiner Erfahrungen mit diesem Motor in meinem Schlepper KALLITHEA wollte ich aber genau diesen haben. Vorteile: niedriger Stromverbrauch, niedrige Drehzahl, hohes Drehmoment und geringe ( 500er ) Bauweise. Der Motor wurde direkt auf die Welle gesetzt und überträgt seine Kraft auf einen 45mm 4Blatt Messing Propeller dessen Blätter eigenhändig noch etwas an der Steigung verbessert wurden. Erfolg ??? : 680gr Pfahlzug für so einen kleinen Schlepper eine beachtliche Leistung. Des weiteren sind ein Duoswitch Memorymodul und eine drehzahlabhängiges Dieselgeräusch eingebaut. Die Stromversorgung erfolgt aus zwei 6 Volt Akkus mit je 3 Ah somit 6 Ah die ich noch nicht geschafft habe an einem Tag leer zu fahren.
Fazit : |
Ob beim Schaufahren auf Ausstellungen |
oder auf offenem Gewässer |
ein Modell dass wirklich Spaß gemacht hat zu bauen und noch mehr Spaß macht zu fahren. Ich wurde schon mehrmals von Modellbaukollegen angesprochen was das denn für ein Modell sei und wenn ich es ihnen sage sie sehr erstaunt sind was man daraus machen kann. Das Fahrbild ist ein Traum durch den nun sehr tiefen Schwerpunkt, die Schlingerkiele, den leichteren Mast und des Tiefgangs liegt der Schlepper nun auch wie ein Brett auch bei Kurvenfahrt und macht eine nettes Wellenbild. Ein Vereinskollege hat auch schon bereits ein Exemplar zu Hause und hat vor dieses auch in ähnlicher Form zu verändern. Nachdem ich mich nach der Fertigstellung noch mal ein wenig im Internet nach weiteren Umbauten umsah und noch einige interessante Objekte entdeckte wie z.B. einen Dampfschlepper kam auch in mir der Gedanke hoch vielleicht doch noch ein oder zwei Modelle auf Basis des DICKIE HARBOUR TUG in naher oder ferner Zukunft zu erstellen auch die genauen Ideen was es werden soll sind schon vor meinem inneren Auge zu sehen aber das wird noch nicht verraten. |